Kalter, Jakob

Nachname: Kalter
Vorname: Jakob
abweichender Name: Reinhold
Geburtsdatum: 24. März 1934
Geburtsort: Karlsruhe (Deutschland)
Familienstand: ledig
Eltern: Selig und Cirel K.
Familie: Halbbruder von Bernhard, Meier und Hermann
Adresse:
Winterstr. 35,
1939: Waldhornstr. 62, 1939/1940 nach Leipzig verzogen
Deportation:
21.1.1942 von Leipzig nach Riga (Lettland)
Sterbeort:
Riga (Lettland)
Sterbedatum:

Biographie

Cirel Kalter und ihr Sohn Jakob Reinhold
Auch im Gedenken an ihren Sohn Meier Reinhold


Cirel (Zirel) Horowitz wurde geboren am 11.1 oder 12 .2 Januar 1889 in Rymanów bei Krosno im K.u.K-Kronland Galizien, im damaligen Österreich-Ungarn. Ihre Eltern waren der aus Lisko gebürtige Kaufmann Hillel ha-Levi Horowitz und seine Frau Ruchel (Rachel) geborene Rosenmund. Cirels Vorname geht auf althochdeutsch ziari, mittelhochdeutsch ziere zurück, etwa: „prächtig, glänzend“ bzw. „Pracht, Schmuck, Schönheit“, mit einer Diminutivendung wie in Gretel für Margarete.
Mit mindestens drei Geschwistern, Samuel, Heinrich (Chaim) und Rosa, verbrachte Cirel die Kindheit in ihrer orthodox jüdischen Familie im westgalizischen Kleinstadtmilieu. Das von Hügeln umgebene Städtchen Rymanów im Karpatenvorland, heute im südöstlichen Polen unweit der Grenze zur Slowakei, hatte einen regen Weinhandel mit Ungarn und war seit dem 19. Jahrhundert wegen jodhaltiger Heilquellen auch Kurort. In Cirels Jugend war fast die Hälfte der Bevölkerung von etwa 3.000 Menschen jüdisch. Rymanów war ein Zentrum chassidischer Gelehrsamkeit, einstiger Sitz des legendären Tzaddik Menachem Mendel (1745-1815), genannt „Mendele Rymanower“, in der Überlieferung ein Weiser von außergewöhnlicher Bescheidenheit und Frömmigkeit.

Um 1908 kam Cirels Bruder Samuel nach Karlsruhe, spätestens in den 1910er Jahren lebten auch seine Eltern und Geschwister in dieser Stadt. Die elterliche Wohnung war bis etwa 1915 in der Schützenstraße 88, dann Winterstraße 35, 1. Obergeschoss, in der Südstadt. Lejser Horowitz, offenbar ein naher Verwandter väterlicherseits, wohnte laut Adressbüchern ab etwa 1915 für etwa ein Jahrzehnt ebenfalls im Haus.3 In der Familie wurde sicherlich die jüdisch-deutsche Mundart gesprochen.

Am 29. November 1916 verstarb in Karlsruhe Cirels Vater, der Handelsmann Hillel, Sohn des Meir, und wurde auf dem Neuen Friedhof der orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft in der Haid-und-Neu-Straße bestattet.

Am 22. Januar 1920 heiratete die 31-jährige Cirel in Karlsruhe den gut zwei Jahre älteren Jakob Michel („Jankel Mechel“) Reinhold, geboren am 20. September 1886 in Zmigród, heute Nowy Żmigród. Das Städtchen ist etwa 35 km von Rymanów entfernt. Auch Jakobs Umfeld belegt das alt-orthodoxe, chassidische Milieu: Einer der Zeugen in Jakobs Geburtsurkunde war Rabbiner Markus David Unger, ein Nachkomme des „Tzanzer Rebben“ Chaim Halberstam. Jakob war ein Sohn von Berl Reinhold (auch „Reinhalt“) und Beile geborene Schönwetter. Zuletzt in Frankfurt/Main ansässig, waren beide Eltern zum Zeitpunkt von Jakobs Heirat schon verstorben.

Jakob war vermutlich der jüngste von mindestens fünf Geschwistern. Wir finden die Namen Malke, geboren 1866, Leie, geboren 1875, Itte, geboren 1877 und Chaim, geboren 1883. Zuvor hatte Jakob in Heidelberg, Haspelgasse 14,4 gewohnt – sein Bruder Chaim mit Weiß- und Kurzwarengeschäft lebte nicht weit von dort in der Heidelberger Altstadt.5

Laut Heiratsunterlagen von 1920 waren die Eheleute Jakob und Cirel österreichisch-galizische Staatsangehörige und hatten entsprechende Papiere der K.u.K.-Monarchie. Die Wohnung des Ehepaars war in der Winterstraße 35, Hofgebäude 2. Obergeschoss, eine Zweizimmer-Wohnung, in der sich auch das für den Broterwerb notwendige Warenlager befand. Cirel reiste als selbständige Textilvertreterin („Reisende“) in Trikotagen, d.h. sie verkaufte Wäsche und z.B. Sport- und Nachtbekleidung, in elastischem „Trikot“ hergestellte Strick- oder Wirkware.

Cirels Mutter Ruchel geborene Rosenmund starb 63-jährig am 19. Februar 1922 in Karlsruhe. Wie ihr Mann Hillel ist sie auf dem orthodoxen Teil des Israelitischen Friedhofs Haid-und-Neu-Straße begraben. Damit waren die beiden noch jungen Eheleute beide ohne Eltern.

Drei Kinder wurden Jakob und Cirel Reinhold in Karlsruhe geboren: Bernhard Hillel, genannt „Berisch“, benannt nach den beiden verstorbenen Großvätern Hillel bzw. Berl, geboren am 15. April 1920; Hermann Jesaias (Yeshayahu Zwi), genannt „Schajale“, betont auf der ersten Silbe, geboren am 4. Juni 1921 und Meier (Me'ir), benannt nach dem Urgroßvater väterlicherseits, geboren am 30. Mai 1923.

Vater Jakob verstarb aus uns unbekannten Gründen 37-jährig am 25. November 1923,6 nach kaum vier Jahren Ehe. Sein Tod wurde bezeugt durch Schwager Majer Gärtner aus der Marienstraße 88. Cirel war nun mit 34 Jahren Witwe und hatte für drei kleine Kinder zu sorgen.

1928, bald nach seinem ältesten Bruder Bernhard, kam Hermann in Karlsruhe zur Schule. Im Jahr darauf wechselte er mit seinem Bruder Meier in die Israelitische Waisenanstalt Frankfurt am Main, Röderbergweg 87. Die Mutter als Ernährerin im Karlsruher Haushalt wusste sie dort in besten Händen. Nur Bernhard blieb bei der Mutter. Das Israelitische Waisenhaus in Frankfurt war eine angesehene, spendenfinanzierte Schule mit dem Zweck, „unbemittelten“ israelitischen Waisenkindern eine gediegene, jüdische Erziehung angedeihen zu lassen, ihnen so gut es ging die Eltern zu ersetzen und sie in ihrer Berufsausbildung zu fördern. Aufgenommen wurden Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, die bis zum Abschluss ihrer Ausbildung in der Einrichtung bleiben konnten.

Um 1933 ging Cirel eine neue Ehe ein, zunächst sicherlich rituell, im Oktober 1935 auch standesamtlich. Ihr Mann hieß Selig (vermutlich: Asher) ha-Cohen Kalter, geboren am 16. Februar 1879 in Izdebki bei Brzozów im Karpatenvorland. Selig Kalter hatte zuvor wie seine Eltern Peisach Kalter und Hannah geborene Rubinfeld im hessischen Fulda gelebt. Seine Geschwister Sigmund, Civia und Sophie sind ebenfalls nachweisbar. Im Ersten Weltkrieg war Selig von Fulda aus in die Österreichische Armee eingerückt, 1919 nach Fulda zurückgekehrt. Er war inzwischen zweimal verwitwet und hatte Kinder aus früherer Ehe.

Am 24. März 1934 kam das erste und einzige Kind von Selig und Cirel in Karlsruhe zur Welt: Jakob Yehoshua. Seine Mutter war bereits 45 Jahre alt und weiterhin berufstätig. Das Etagengeschäft mit Trikotagenlager in der Winterstraße 35 führte Selig nur dem Namen nach, die Hauptlast der Arbeit bewältigte seine Frau, die den Haushalt machte und zu den Kunden reiste. Selig wird als sehr religiös beschrieben, er studierte die heiligen Schriften des Judentums und unterrichtete gelegentlich Kinder, übte aber keinen Brotberuf aus, so berichtete sein Schwager Chaim später. Sich nur dem Torastudium zu widmen, ist bei Orthodoxen hoch angesehen und wird oft mit Spenden unterstützt. Im Kontakt zu den Stiefsöhnen ist vom „lieben“ und „treuen Onkel“ die Rede.

Hermann ging vom Frankfurter Waisenhaus aus bis Frühjahr 1936 zur Schule und konnte danach bei dem Frankfurter Schreinermeister Krampf in der Rhönstraße 7 „hinten herum“ Tischlerei lernen – ein regulärer Ausbildungsplatz bei Nicht-Juden war ihm verwehrt. Hermanns jüngerer Bruder Meier besuchte vom Waisenhaus aus zunächst die Jüdische Volksschule. Der Jugendliche war technisch interessiert und wollte Feinmechaniker werden. Der Heimleitung gelang es wegen der antijüdischen Politik aber nicht mehr, ihn in einer entsprechenden Lehrstelle oder Fachschule unterzubringen. So half der 14/15-jährige im Waisenhaus bei Reparaturen, bis zur Polenabschiebung im Oktober 1938.

In den späteren Jahren der NS-Herrschaft war Mutter Cirel in Karlsruhe auf Unterstützung der Jüdischen Gemeinde angewiesen, da sie durch den gegen Juden gerichteten Boykott nicht genug Einnahmen hatte. Ihr Bruder Samuel, ihr Schwager Mayer Gärtner und ihr ältester Sohn Bernhard wurden am 28. Oktober 1938 mit insgesamt über 60 jüdischen Männern zwischen 16 und 60 Jahren, die polnische Papiere besaßen, an die Grenze bei Zbąszyń abgeschoben, nachdem die polnische Regierung abgelehnt hatte, ihre Visa zu verlängern und die deutsche Seite sie im Gegenzug als Staatenlose behandelte. Sie wurden gewaltsam an die Grenze verfrachtet, wo sie teilweise monatelang im Niemandsland feststeckten.

Der 16-jährige Bernhard (nunmehr Hillel), nach Ausbildung zum Gärtner in einem Hachschara-Vorbereitungslager, gelangte glücklich im Frühjahr/Sommer 1939 von Zbąszyń aus – vermutlich über russisch besetztes Gebiet und einen rumänischen Hafen – nach dem Mandatsgebiet Palästina. (Hillel Reinhold ist 2002 in Bustan HaGalil verstorben.)

Gleichzeitig wurden seine Brüder Meier und Hermann aus dem Israelitischen Waisenhaus am Röderbergweg in Frankfurt an die polnische Grenze bei Beuthen abgeschoben. Hermann (nunmehr Zwi) berichtete darüber nach dem Krieg: „Am 22. Oktober 1938 erschien die Polizei im Isr. Waisenhaus und forderte mich auf, binnen 5 Minuten ihr zu folgen. Es war mir daher unmöglich, meine Habseligkeiten, z.B. mein Fahrrad und mein Werkzeug, mitzunehmen. Ich wurde einem Sammeltransport eingegliedert, der nach der Grenze abging.“ Er konnte nur mitnehmen, was er am Leibe trug, auch Bücher und Kleidung blieben in Frankfurt zurück. In Beuthen angelangt, reiste er mit seinem Bruder Meier weiter nach Krakau, wo er keine Arbeit fand. Durch Vermittlung anderer Juden kam er in eine Hachschara-Umschulung im litauischen Wilna. Nach Kriegsausbruch reiste er weiter nach Kowno, wo er am 20. Januar 1941 ein Zertifikat zur Einwanderung nach Palästina erhielt. Mitte Februar 1941 erreichte sein Schiff das britische Mandatsgebiet. Er schloss sich für ein Jahr einem Kibbuz an, leistete viereinhalb Jahre britischen Militärdienst und wurde Fachlehrer der Mandatsregierung, später der israelischen Regierung. Wie sein Bruder Bernhard Hillel lebte er in Bustan HaGalil.

Meier kam ebenfalls in die Berufsumschichtung, vermutlich bei Krakau im bald darauf deutsch besetzten Generalgouvernement, getrennt von seinem älteren Bruder Hermann Zwi. Meiers weiterer Weg ist unbekannt. Er fiel dem Holocaust zum Opfer. Nach dem Krieg schrieb Zwi Reinhold: „Seit 1940/41 ist mein Bruder verschollen. […] haben wir nie wieder etwas von ihm gehört.“ –

Selig Kalter entging der „Polenaktion“ Ende Oktober 1938 und stand seither unter Überwachung, wie Frau Cirel und Sohn Jakob. Bei einer Razzia am 14. November früh um 6 Uhr wurden die drei in der Winterstraße 35 kontrolliert. Bis Ende Juli 1939 hatte Ehepaar Kalter das Reichsgebiet zu verlassen. Am 21. Juli 1939 standen sie auf einer Liste „zum Vollzug der Abschiebungshaft“. Selig erklärte 1955, er habe damals die Aliyah nach Eretz Israel geplant und schon einen „Lift“ von Karlsruhe nach Palästina bestellt, aber letztlich kein Visum bekommen, so dass er am 20. August 1939 in die Schweiz flüchtete, wo er Unterstützung durch die Schweizerische Israelitische Flüchtlingshilfe erhielt. Frau und Kind sollten zweifellos folgen, wenn alles geregelt wäre. Am 31. August wurde für Cirel Kalter, angeblich gemeldet Waldhornstraße 62, die „Abschiebungshaft in einem KZ-Lager“ angeordnet, und zwar in Ravensbrück. Der Gestapobeamte notierte dann aber am 12. September, die Reinholds seien „bei Nacht und Nebel mit Auto fort“. Das dürfte der Polizist vom Hörensagen haben, denn tatsächlich war Cirel mit ihrem Sohn durch Vermittlung der beteiligten jüdischen Gemeinden zu Kriegsbeginn im Wege der freiwilligen Evakuierung weggezogen. Cirel und Jakob reisten Anfang September 1939 zunächst nach Halle, wo sie mit zahlreichen anderen jüdischen Karlsruhern in der ehemaligen Trauerhalle am Friedhof Boelckestraße 24 untergebracht wurden. Später wurden dort Baracken gebaut, schließlich wurden alle nach Leipzig in das Gebäude der Höheren Israelitischen Schule in der Gustav-Adolf-Straße 7 verlegt.

Am 18. Juli 1940 schrieb Cirel aus der Gustav-Adolf-Straße 7 eine Antwortkarte an Sohn Hermann im litauischen Tauragé: „der l. Onkel7 schickt dir [...] Geld, wann du dieses bekommst und wann es dir möglich ist, schicke mir ein Stückchen Butter, 1 Pfund Reis, aber die Butter muss in ein Geschirr, damit sie nicht ausläuft. Ich wäre dir von Herzen dankbar“. „Dem lieben Maier schicke ich jede Woche ein Päckchen. Liebes Kind, ich mache mir große Sorgen wegen ihm. Er schreibt, er muss vom [unleserlich?] weg und weiß nicht wohin.“ „Gebe der Allmächtige wir sollen Euch noch in Freuden sehen“. „Wir sind in eine Schule untergebracht, sind 10 Personen in unserem Zimmer“. Die Karte ist abgestempelt: „Geprüft: Oberkommando der Wehrmacht“.

Selig Kalter berichtete 1957 dem Sekretär der Jüdischen Gemeinde Karlsruhe, Heinrich Freund, im Jahr 1941 sei die letzte Nachricht seiner Frau aus Leipzig gekommen, „dass sie fahren weg“.

Am 20. Januar 1942, nach eineinhalb Jahren in Leipzig, wurden Mutter Cirel und Sohn Jakob Kalter von der Gustav-Adolf-Straße 7 aus zur Sammelstelle in einer Volksschule in der Yorkstraße (heute Erich-Weinert-Straße) gebracht und am nächsten Tag in einem Sammeltransport von Personenwaggons mit über 750 Menschen deportiert. In endloser Fahrt ohne genügend Trinkwasser gelangten sie am 4. Tag in das etwa 1.400 km entfernte, lettische Riga, wo sie nach einem Fußmarsch in eisiger Kälte im dortigen Ghetto ankamen. Näheres dazu vgl. den Beitrag zu Familie Brandstetter.

Die Zeugin Sofi Feld, 1955 im schwedischen Hälsingborg, versicherte an Eides statt, Cirel Kalter im April 1943 im Ghetto Riga getroffen zu haben. Sie sei ihres Wissens im November 1943 bei der Auflösung des Ghettos „verschickt und umgebracht“ worden. Auch Selig Kalter erhielt nach dem Krieg von ihr aus Schweden einen Brief ähnlichen Inhalts.

Laut einer Liste des Military Government Detachment, British Army of the Rhine Joint Headquarters waren Cirel und Jakob Kalter aus Karlsruhe im KZ Riga-Kaiserwald inhaftiert.9 In dieses Arbeitslager waren sie möglicherweise nach Auflösung des Ghettos gebracht worden. Das Bundesarchiv-Gedenkbuch gibt für Cirel und Jakob als Todesdatum Juli 1944 an. Am 28. Juli 1944 wurden in Kaiserwald nach einer stundenlangen Selektion zahlreiche Jugendliche und über 50-jährige in der sog. „Krebsbach-Aktion“ erschossen. Dieser Tag war wahrscheinlich Cirels und Jakobs Todestag.

Selig Kalter versuchte nach dem Krieg, nach Palästina einzuwandern und korrespondierte deswegen in den Jahren 1945/47 mit Hillel und Zwi. Es kam aber nie über die Planung hinaus. Selig heiratete 1950 im schweizerischen Lugano die Chana Hausner, geborene Teitelbaum, und ist am 8. Januar 1964 in Lugano gestorben.

Über Cirels Schwester Rejsel Gärtner und Ehemann Majer sowie ihren Bruder Samuel und Ehefrau Gitel gibt es eigene Einträge im Gedenkbuch. Alle vier sind ebenfalls in der Verfolgung umgekommen.


Nachtrag:
Der International Tracing Service Arolsen gab 1956 an, Cirel Kalter und ihr Sohn Jakob seien 1940 nach Gurs deportiert worden. Im „Verzeichnis der am 22. Oktober 1940 aus Baden ausgewiesenen Juden“10 aus der Nachkriegszeit steht sie als „Cirel Israel Kalter“, also als Mann. Wie es zu dieser widersprüchlichen und sonst völlig unbelegten Angabe kam, ist unbekannt. Da Cirels Aufenthalt in Leipzig und die Riga-Deportation mehrfach belegt sind, müssen diese Angaben als unzutreffend gelten.

(Christoph Kalisch, im April 2025)


Anmerkungen:
[1] Heiratsregister 1920 bei Eheschließung mit Jakob Reinhold;
[2] Heiratsregister 1935 bei Eheschließung mit Selig Kalter;
[3] https:www.holocaust-denkmal-berlin.de/raum-der-namen/biographien/biographie/4932 ;
[4] https:
digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/AdressbuchHD1915/0349/image,info ;
[5] https:www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en948522 ;
[6] http:
www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-2406388 ;
[7] das ist Stiefvater Selig;
[8] http:statistik-des-holocaust.de/OT420121-Leipzig20.jpg ;
[9] https:
www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php?SourceId=20575 ;
[10] https:digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/1082362?query=%22Kalter%20Cirel%22 ;

Weitere benutzte Quellen:
480 Nr. 23942 Kalter, Cirel geb. Horowitz verw. Reinhold
480 Nr. Nr. 20667 (1-4) Horowitz, Samuel
480 Nr. 20218 (1-3) Kalter, Selig
480 Nr 24453 Reinhold, Meir
480 Nr 26941 Reisel Gärtner geb. Horowitz, geb. 1884 in Rymanow
Arolsen Archives, V.C.C. 155/XIII, Ordner 26: Transportlisten aus dem Gestapobereich Württemberg-Baden
Akte Reinhold, Hillel: Israel State Archives, Brit. Mandatsregierg., Einwanderung, 1947, 0014qzi/524423, 2313/135
Geburtsurkunde Jakob Reinhold:
Archiwum Panstwowe w Rzeszowie, Księga urodzeń okręgu metrykalnego Żmigród, 60/1109/0/-/2, Blatt 174 vgl. https:
shorturl.at/BtrDk
Betram, Ellen: Die Deportation aus Leipzig und Dresden am 21. Januar 1942: Leipzig. in: Scheffler, Buch der Erinnerung [...], S. 799 ff.