Ladenburger, Hilde

Nachname: Ladenburger
Vorname: Hilde
Geburtsdatum: 5. Juni 1922
Geburtsort: Karlsruhe (Deutschland)
Familienstand: ledig
Eltern: Ferdinand und Johanna K.
Familie: Schwester von Else Kirchheimer, geb. L. (1908-1931)
Adresse:
Herrenstr. 9,
Vorholzstr. 56,
Zähringerstr. 50
Emigration:
1938 nach Frankreich (Frankreich) Straßburg; Schulbesuch
Deportation:
25.8.1942 in Soumoulou verhaftet und nach Gurs (Frankreich),
4.9.1942 von Drancy nach Auschwitz (Polen)
Sterbeort:
Auschwitz (Polen)

Biographie

Ferdinand und Johanna Ladenburger mit Hilde Ladenburger

Vor der nationalsozialistischen Vertreibung und Ermordung der Juden lebten in Karlsruhe zwei Familien Ladenburger mit ihren Kindern: Leopold und Karoline Ladenburger sowie Ferdinand und Johanna Ladenburger. Bis 1921 lebte auch Moritz Ladenburger hier. Ferdinand, Leopold und Moritz waren Brüder, genauer Halbbrüder. Die Ladenburgers stammten aus Ittlingen im Kraichgau, ein Ort mit rund 1.400 Einwohnern um 1900 und mit einem jüdischen Bevölkerungsanteil bis etwa acht Prozent. Eine jüdische Gemeinde im diesem einstigen reichsritterschaftlichen Ort bestand bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg. Es war eine lebendige jüdische Gemeinde mit einer Synagoge, einer Religionsschule, einem rituellen Bad und seit 1887 einem eigenen Friedhof. Die Ladenburgers waren dort seit etwa Mitte des 18. Jahrhunderts nachweisbar. Ferdinands Halbbruder Leopold war 1903 nach Karlsruhe gekommen, Ferdinand zog 1906 zu und ebenso um die gleiche Zeit Bruder Moritz.
Auch Familie Leopold und Karoline Ladenburger wurden Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung, ihre Biographie ist im Gedenkbuch nachzulesen.

Vater der drei Halbbrüder war der Viehhändler Salomon Hirsch Ladenburger (1841-1906), in erster Ehe 1869 verheiratet mit Karoline, geborene Reichert aus Gemmingen. Leopold wurde als zweites Kind am 15. Oktober 1871 geboren. Mutter Karoline verstarb 1875 nach dem vierten Kind im Kindbett. Aus der zweiten Ehe 1876 mit Karoline, geborene Richheimer, ebenfalls aus Gemmingen, gingen nochmals vier Kinder hervor, darunter als erstes der am 5. Oktober 1877 geborene Ferdinand, am 26. September 1879 Moritz.
Über Ferdinands Aufwachsen in Ittlingen gibt es ebenso wenig Informationen wie zu dem der (Halb)Geschwister. Gesichert ist, dass er vor seiner Karlsruher Zeit in Würzburg kaufmännisch tätig war. 1906 war ein besonderes Jahr für Ferdinand Ladenburger: Sein Zuzug nach Karlsruhe, die Heirat und der Tod des Vaters. Sein erster Wohnsitz in Karlsruhe war die Ludwig-Wilhelm-Straße 20 in der Oststadt, damals ein gerade entstandener neuer Stadtteil. Am 9. Oktober 1906 verheiratete er sich mit der am 22. Dezember 1879 in Karlsruhe geborenen Metzgerstochter Johanna, geborene Richheimer. Auch Familienangehörige Richheimer wurden Todesopfer des Holocaust, auch zu ihnen liegen Biographien im Gedenkbuch vor.
Kaum drei Wochen nach der Heirat verstarb Vater Salomon Ladenburger in Ittlingen.
Die drei (Halb)Brüder hatten offensichtlich ein enges familiäres Verhältnis, lebten bisweilen nahe beisammen und waren beruflich erfolgreich. Leopold Ladenburger war seit seinem Zuzug nach Karlsruhe 1903 Prokurist bei der renommierten Eisenwarenhandlung Ettlinger & Wormser. Moritz Ladenburger, der wohl 1907 nach Karlsruhe gekommen war, hatte eine Papierwaren-Großhandlung aufgebaut. Die Familien von Leopold und Moritz Ladenburger wohnten zusammen in der Kaiserstraße 99. Ferdinand Ladenburger hatte im September 1923 mit dem jüdischen Geschäftspartner Berthold Wolf (1876-1937) die Schuh-Großhandlung Ladenburger & Wolf oHG gegründet. Die Geschäftsräume befanden sich ebenfalls in der Oststadt, unweit von Ferdinands Wohnadresse in der Karl Wilhelm-Straße 40. Unter dieser Adresse bestand zunächst auch die Papierwarenhandlung vom Bruder Moritz Ladenburger, ehe er diese zusammen mit der Wohnadresse in die Durlacher Allee 25 verlegte. Dort wohnte seit 1912 dann auch die verwitwete Mutter Karoline der Beiden.
1908 zogen Ferdinand und Johanna Ladenburger in das Haus Kaiserstraße 99, in das 1. Obergeschoss, während Halbbruder Leopold mit Familie bereits im Stockwerk darüber lebte. Etwa zur selben Zeit zogen beide 1914/15 um, Leopold Ladenburger und Familie in die Herrenstraße 9 und Familie Ferdinand Ladenburger in die Kaiserstraße 80. Doch bereits drei Jahre später wohnten beide wieder im gleichen Haus, Herrenstraße 9, welches übrigens im Eigentum der Firma Ettlinger & Wormser, also dem Arbeitgeber von Leopold Ladenburger war.
Moritz Ladenburger und seine Firma ist in Karlsruhe noch bis 1921 nachweisbar. Er heiratete 1921 die aus Hessen stammende Bertha, geborene Levi und ließ sich danach in Frankfurt a.M. nieder, wohin auch Mutter Karoline mitging, bis sie 1927 starb. 1938 gelang es der Familie, noch rechtzeitig aus Deutschland in die USA zu entkommen.

Am 2. April 1908 bekamen Ferdinand und Johanna Ladenburger mit Tochter Else Nachwuchs. Ihre zweite Tochter, Hilde, wurde am 25. Juni 1922 geboren, also mit beträchtlichem Abstand. Auch Leopold und Karoline Ladenburger hatten Kinder in etwa diesem Alter, 1904 war Tochter Klara und 1922 Tochter Gerda geboren worden, der 1914 geborene Sohn Hans war mit drei Jahren verstorben. Gerda, später verheiratete Meyer, berichtete, wie in der Biographie für die Familien Richheimer nachzulesen, vom engen und liebevollen Verhältnis der Cousinen zueinander.

Ferdinand hatte Kriegsdienst geleistet und war stolz auf seine Auszeichnungen, das EK II sowie das Frontkämpferehrenkreuz. Auch legte er Wert auf seine Mitgliedschaft im Veteranenverein des ehemaligen Badischen Infanterieregiments 112.
Die Firma Ladenburger & Wolf prosperierte lange, beschäftigte mehrere Mitarbeiter, verlagerte sich kurz nach dem Ersten Weltkrieg in die Gartenstraße 12, die sie erworben hatte. Um 1922 erwarb die Firma auch noch das Anwesen Zähringerstraße 50, nutzte es jedoch zunächst allein zur Vermietung. Es finden sich verschiedene Werbeanzeigen in Karlsruher Zeitungen, belegt sind auch Spenden für wohltätige Zwecke wie zum Beispiel 1922 für die Karlsruher Winternothilfe. Doch die Geschäftspartner trennten sich 1925, lösten die gemeinsame Firma auf und gingen fortan eigene Wege. Berthold Wolf gründete eine neue Schuhgroßhandlungsfirma mit einem anderen Partner und blieb im nun der neuen Firma gehörenden Haus Gartenstraße 12. Später führte er noch das Schuhhaus Badenia.
Ferdinand Ladenburger führte seinerseits ebenfalls eine Schuhwarengroßhandlung allein weiter als Ladenburger & Co, nun in der Zähringerstraße 50, das Anwesen, das er bei der Trennung komplett auf sich hatte übernehmen können. Mitinhaberin war Ehefrau Johanna. Auch dieses Geschäft hatte mehrere Mitarbeiter, einen größeren Fuhrpark, hatte offensichtlich einen solchen Umfang, dass Prokura vergeben wurde. Darüber hinaus hatte Ferdinand Ladenburger in der Zeit seiner geschäftlichen Veränderung das stattliche Haus Vorholzstraße 56 mit acht Mietparteien erworben. In diese großzügige Fünfzimmerwohnung im 1. Obergeschoss zog die Familie selbst dann 1931 ein. Das einträgliche Geschäft erlaubte der Familie einen gehobenen Lebensstandard.

Darüber wie die Kinder, Else und Hilde, aufwuchsen ist nichts bekannt. Else heiratete am 15. Oktober 1925 mit gerade einmal siebzehneinhalb Jahren den 27-jährigen Kaufmann Fritz Moses Gustav Kirchheimer aus Mannheim. Weil noch nicht volljährig, hatte Vater Ferdinand die Einwilligung erteilen müssen. Mit dem Schwiegersohn, der auch in die Firma eintrat, gab es offenbar ein gutes Verhältnis, das auch später nach der Scheidung weiter bestand. Am 3. Juni 1927 kam Sohn Walter Kirchheimer zur Welt. Die Ehe selbst lief nicht gut, im November 1929 wurde sie vor dem Karlsruher Landgericht geschieden. Else Kirchheimer, geborene Ladenburger verstarb am 29. Oktober 1931 mit nur 23 Jahren. Mutter Johanna zeigte den Tod beim Standesamt an. Die Großeltern kümmerten sich sehr um den Enkel Walter.

Inwieweit die Schuhgroßhandlung Ladenburger von der Wirtschaftskrise mit Höhepunkt 1931/32 betroffen war, kann nur vermutet werden. Im Mai 1932 kam zum en gros Geschäft noch eines en detail, also Einzelhandelsgeschäft hinzu. Nun gab es zur Zähringerstraße ein Schaufenster.
Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten kam auch das Geschäft Ladenburger in die Krise, der Boykott ließ den Umsatz einbrechen. „Nach der sogenannten Machtübernahme“, sagte Johanna Ladenburger später, „gingen die Einnahmen derartig zurück, dass wir froh sein mussten, unseren Lebensunterhalt bestreiten zu können.“ Tatsächlich sah sich die Familie gezwungen, ihr Haus Nebeniusstraße zu verkaufen, konnten immerhin weiter darin wohnen bleiben bis 1939. Das Ehepaar zog dann in ihr eigenes Haus in die Zähringerstraße 50. Im April 1939 hatte das Gesetz über das Mietverhältnis mit Juden das Wohnen in sogenannten „arischen Häusern“ unmöglich gemacht.

Die Familie unterhielt Kontakte nach Frankreich, in das Elsass, denn in Strasbourg lebte die Schwester Selma, verheiratete Marx, von Ferdinand, welche man ab und zu besuchte. Vielleicht war dies auch der Grund, Tochter Hilde dorthin zu schicken. Welchen schulischen Werdegang Hilde nahm, ist auch unbekannt. 1938 beantragte Ferdinand jedenfalls für die 16-jährige Tochter einen Reisepass, damit sie in Strasbourg ihre Schulbildung weiterführen sollte, wie er angab. Hilde wohnte dort seit Februar 1938 bei der Familie von Tante Selma. Und sie blieb in Frankreich. Im Frühjahr 1939 kam auch ihr kleiner Neffe Walter Kirchheimer dorthin.

Als Ferdinand Ladenburger wieder einmal im Februar 1938 von Kehl nach Strasbourg reisen wollte, wurde er zurückgewiesen, weil sein eigentlich bis 1939 gültiger Reisepass nach der kurz zuvor im November 1937 erfolgten nationalsozialistischen Verfügung, demnach Juden ein Reisepass nur noch unter besonderer Genehmigung ausgestellt werden durfte, nun nicht mehr gültig war.

Das Geschäft Ladenburger musste im Juni 1938 geschlossen werden, die formale Löschung im Handelsregister erfolgte dann am 6. April 1939. Obwohl das Geschäft gar nicht mehr bestand und nur noch minimale Restbestände vorhanden waren, wurde es nach verschiedenen Aussagen in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 vom NS-Mob aufgesucht, die Schaufensterscheiben zertrümmert, Mobiliar herausgeworfen. Weil Ferdinand bereits über 60 Jahre alt war, gehörte er nicht zu den an jenem Tag in das KZ Dachau deportierten jüdischen Männer.

Einer der besonderen genehmigungsfähigen Ausnahmen zur Reisepassausstellung für Juden war eine beabsichtigte „Auswanderung“, denn noch wollte das Regime die deutschen Jüdinnen und Juden „nur“ aus dem Land treiben. Noch im März 1939 beantragten Ferdinand Johanna Ladenburger jeweils Reisepässe und ließen sich von der Jüdischen Auswandererstelle die Absicht, nach Frankreich auszuwandern, bestätigen. Wahrscheinlich wollten sie zu Tochter und Verwandten nach Strasbourg. Daraus wurde trotz der prinzipiellen Erlaubnis der Behörden nichts, aus welchen Gründen auch immer. Das Passamt beendete den Vorgang mit Beschluss und Stempel vom 3. Januar 1940, „da bis jetzt nicht mehr erschienen.“

So gehörten auch Ferdinand und Johanna Ladenburger zu den über 1.000 Jüdinnen und Juden aus Karlsruhe, die am 22. Oktober aus ihren Wohnungen verhaftet und in das unbesetzte Frankreich abgeschoben wurden. Dort kamen sie zusammen mit all den anderen in das Lager Gurs und mussten die entsetzlichen Lebensbedingungen des Winters 1940/41 dort ertragen.

Mit Kriegsbeginn 1939 war ein großer Teil der elsässischen Bevölkerung in das Landesinnere von Frankreich verbracht worden. Die Familie von Selma Marx kam nach Tours. Vielleicht war Hilde dabei, nachweislich jedenfalls befand sie sich in der Dordogne, in Chancelade. Selbstverständlich konnte sie wie die Familie der Tante als Juden nach dem Waffenstillstand im Juni 1940 nicht mehr in das Elsass zurückkehren. Welchen genauen Weg sie und die Familie der Tante zunächst weiter nahmen bleibt im dunkel.

Theoretisch war eine Befreiung der in Gurs internierten südwestdeutschen Juden möglich, wenn Familienangehörige für sie aufkamen. Praktisch geschah dies aber kaum. Aber für Ferdinand und Johanna mit Hilde Ladenburger wurde es möglich. Sie wurden im Juli 1941 aus Gurs „beurlaubt“ und mussten sich unter „résidence surveillée“ in Soumoulou aufhalten. Der Ort war ungefähr acht Kilometer von der Hauptstadt des Departments Basses-Pyrénées Pau, entfernt, diese wiederum etwa 25 Kilometer von Gurs.
Warum sie in Soumoulou unterkamen erzählt keine Akte, vielleicht lebte dort die Familie der Tante oder garantierte für das Aufkommen für sie? Jedenfalls lebten Leopold und Johanna Ladenburger dort wieder mit ihrer Tochter Hilde zusammen. Verbunden war die vermeintliche Freiheit damit, dass sich Ferdinand und Johanna Ladenburger regelmäßig bei der Gendarmerie in Soumoulou zu melden hatten, denn résidence surveillée bedeutete „in Hausarrest“. Einige Bescheinigungen haben sich in der sogenannten Wiedergutmachungsakte erhalten. Der „bulletin de sortie“ – Entlassungsschein – wurde etwa alle drei Tage von der Gendarmerie in Soumoulou abgestempelt und galt immer nur drei Monate, dann war er wieder zu erneuern. Johanna Ladenburger gab an, dass dies in Gurs zu geschehen hatte.

Im Juni 1942 hatte sich NS-Deutschland das Reichssicherheitshauptamt mit dem Vichy-Regime darauf verständigt, dass aus Frankreich, auch dem unbesetzten Teil, Jüdinnen und Juden deportiert werden. Die systematischen Deportationen in die Vernichtungslager, vier bis fünf zu jeweils etwa 1.000 Menschen jede Woche begannen im Juli/August 1942. Die französischen Kollaborateure brachten dazu aus den Internierungslagern sowie unter den Nichtinternierten praktisch ausschließlich ausländische jüdische Menschen zur Deportation.

Deswegen wurde die 22-jährige Hilde Ladenburger am 25. August 1942 in Soumoulou aus der Wohnung abgeholt. Sie kam in das Lager Gurs, aus dem sie am 1. September 1942 in einem größeren Transport zum Transitlager Drancy bei Paris überstellt wurde. Dort wurden die Menschen zusammengepfercht, bis wieder ein Transportzug bereit stand.

Hilde Ladenburger wurde am 4. September 1942 im 28. Transport von Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht, wo der Zug mit 1.013 Deportierten am 6. September ankam. Es wurden 16 Männer und 38 Frauen zur Zwangsarbeit selektiert, alle anderen in der Gaskammer ermordet.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich wurde auch Hilde Ladenburger unmittelbar nach dem Eintreffen in Auschwitz ermordet.

Ferdinand Ladenburger war bereits vor Hildes Transport aus Gurs verstorben. Er und Johanna Ladenburger gehörten nicht zu den am 25. August für die zur Abholung Bestimmten, wohl weil die französischen Behörden über 55-Jährige nicht dafür vorsahen. Aber sie erlebten die Verhaftung der Tochter unmittelbar. 1951 berichtete der französische Bürgermeister darüber an das deutsche Landesamt für Wiedergutmachung, Hilde Ladenburger sei aus der elterlichen Wohnung herausgeholt und zu einem Lastwagen zum Abtransport gebracht worden. Vater Ferdinand Ladenburger habe sie dabei begleitet, in höchstem Maß aufgeregt, und bei der Lastwagenabfahrt habe er einen Schlaganfall erlitten, an dem er am 30. August 1942 verstarb.

Johanna Ladenburger kam nicht mehr in das Lager zurück, wurde im Juni 1943 auch von den Meldungen befreit und lebte in Sagnat im Zentralmassiv. Wie andere ältere deutsche jüdische Menschen unter ständiger Bedrückung. Sie wohnte nach der Befreiung 1944 bei der schwesterlichen Familie ihres Ehemannes in Tours, gelangte mit ihnen nach dem Kriegsende wieder nach Strasbourg. Die Familie und jüdische Hilfsorganisationen sorgten weiterhin für sie. Als sich ihre Gesundheit immer weiter verschlechterte und sie pflegebedürftig und schließlich bettlägerig wurde, war sie gezwungen nach Deutschland zurückzukommen und wurde in einem Altenheim in Kehl-Kork untergebracht.
Dort starb sie 84-jährig am 8. April 1966. Sie wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Karlsruhe begraben. Dort steht der Grabstein für sie und die Erinnerung an ihren durch die Verfolgung ums Leben gekommenen Ehemann Ferdinand und Tochter Hilde.

(Jürgen Müller, Mai 2023)


Quellen:
Biographie zu Fritz und Hedy Kirchheimer von Wolfgang Strauß im Gedenkbuch;
Generallandesarchiv Karlsruhe: 480/7262, 32198, 32307 und 32745; 508-2 Nr. 6754;
330/678, 680 und 681;
Stadtarchiv Karlsruhe: 1/AEST Nr. 1238; 1/H-Reg. 1489; 1/AEST/36;